Sprich “wie ein Mann”

Buffer, ein Start-up in San Francisco, das der heute 25-jährige Wiener Leo Widrich mitbegründet hat, hat die wohl transparenteste Firmen-Policy überhaup. Online erfährt man

– welche Fehler im Business laufend passieren
– wie viel die Mitarbeiter verdienen
– und dass sie sogar bezahlten Urlaub kriegen.

Buffer-Mitarbeiterin Courtney Seiter bloggte vor ein paar Tagen über die Art, wie Frauen kommunizieren (sollten). Sie schreibt, man würde immer dazu aufgefordert, “wie ein Mann” zu sprechen. Also resolut, ohne Zweifel, zum Handeln entschlossen. Ein “Ich bin mir sicher” überzeuge halt eben mehr, als Raum fürs Hinterfragen der eigenen Idee zuzulassen. Face-to-face als auch in der Online-kommunikation seien für Damen jedenfalls diese Phrasen tabu:

– Sorry
– Eigentlich
– Ich denke
– Macht das Sinn?

Macht das aber wirklich Sinn? Courtney schreibt, diese Denke sei ur alt und überholt. Man darf sich ruhig für die vermeintlich unsicher wirkende Kommunikation entscheiden. Sie plädiert für mehr

– Möglicherweise sollten wir …
– Ich frage mich, ob …
– Mein Bestreben ist es, …
– Könnte es funktionieren, wenn wir …

Echt jetzt? Ja. Weil: Das ist das genaue Gegenteil von unsicher. Mit diesen Phrasen entscheidet man nicht, man bringt die Gruppe weiter. Man regt einen Gedanken-Austausch ein, fragt andere nach inspirierenden Ansichten und ermöglicht damit, Ideen weiterzuspinnen. Es fördert den Team-Gedanken, ist nicht autoritär sondern partizipativ.

Ein Kommunikations-Ansatz, der sich aus dem Business nicht zurückziehen, sondern viel mehr etablieren sollte.

Hier geht’s zu Courtneys Beitrag.

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