Sich selbst ein Budget zu setzen und sich daran zu halten, hört sich grauenhaft an. Ist es auch. Solange man aber nicht das Erbe einer steinreichen, unbekannten Tante antreten wird, ist es jedoch eines der wichtigsten Schritte zum finanziellen Erfolg!
Wer noch keinen Budgetplan hat, sollte sich schleunigst ran machen einen zu erstellen! Nicht nur für dein Unternehmen macht es Sinn, zu wissen wieviel du einnimmst und ausgeben musst und kannst, sondern auch für dein Privatleben.
Nicht mehr im Dunklen seiner Finanzen zu tappen kann durchaus ein gutes Gefühl sein! Wenn man weiß, wieviel man prassen kann, kann man es auch ohne schlechtem Gewissen.
Die wichtigste und einfachste Regel in Richtung finanzielle Gesundheit:
Gib weniger aus, als du verdienst!
So erstellt man nun einen einfachen Budgetplan, der einem hilft seine Finanzen unter Kontrolle zu halten:
1. Wohin fließt das Geld?
Bevor man überhaupt anfangen kann, sollte man wissen wohin das hart erarbeitete Geld überhaupt versickert. Nehmt dazu eure Konto- und Kreditkartenauszüge der letzten drei Monate zur Hilfe und analysiert sie. Welche Kosten “muss” ich monatlich decken? Unter diese “Must pays” fällt z.B. Miete, Strom, SVA, Internet, Telefon, Lebensmittel, … Bei variablen Beträgen sollte man einen Durchschnitt nehmen.
Welche Kosten zählen zu den “Luxusausgaben”? Zum Beispiel Taxi, Essen gehen, Urlaube, Shopping, …
Welche Kosten gehören zum Thema sparen? Sei es der Bausparer oder die Zusatzpension, es gehört hier rein.
2. Wie viel verdiene ich?
Herauszufinden wieviel man im Monat einnimmt, hört sich nach einer leichten Aufgabe an, aber gerade die Selbstständigen unter uns werden jetzt schon verzweifelt ihre Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Regelmäßige Geldeingänge sind gerade bei Start-up-Gründern eine Seltenheit.
Wenn du zu den Glücklichen gehörst, die regelmäßig ein leicht schwankendes Einkommen haben, dann nimm am besten einen Durchschnittswert.
Wenn du aber zu denen gehörst, die sich einmal im Monat ein fettes Steak gönnen, um dann Tage danach von Pasta und Pesto zu leben, dann solltest du vom schlechtesten Wert ausgehen. Du musst soviel verdienen, damit deine Fixkosten gedeckt sind. Kein Luxus, sondern überleben!
3. Gegenüberstellung
Wenn du nun deine Ausgaben gegenüber deinen Einnahmen stellst, sollte – wenn du alles richtig machst – die Aufteilung so aussehen: 50 Prozent deiner Netto-Einnahmen gehen für “Must pays” drauf
30% deiner Netto-Einnahmen sind Luxusausgaben und
20% deiner Netto-Einnahmen legst du zum Sparen zur Seite
4. Finetuning
Sollte die Verteilung deiner Finanzen anders aussehen, solltest du jede Ausgabe der letzten Monate genau unter die Lupe nehmen und dir folgende Fragen stellen:
- Brauche ich das? Du zahlst seit einem halben Jahr monatlich für ein Fitnesscenter, obwohl du es nur einmal von Innen gesehen hast? Die Ausrede, dass du aber anfangen willst, spar die lieber und das Geld auch.
- Bekomme ich das woanders günstiger? Es zahlt sich schnell aus, Preise zu vergleichen und Anbieter zu wechseln. Sei es Strom, Internet oder Versicherungen bieten viele Preisvergleichsportale wie Durchblicker.at unkomplizierte Anbieterwechsel an.
Ein Umzug in eine günstigere Wohnung sollte man auch in Erwägung ziehen. - Kann ich es mir leisten? Wenn du jedes Wochenende gediegen Essen gehst, danach deine Fortgehrunde immer auf Drinks einlädst, den Gönner spielst und Ende des Monats ein Plus am Konto hast gratuliere ich dir! Solltest du aber jeden Monat aufs Neue immer ausgefallenere Methoden finden deine Miete zu bezahlen, rate ich dir, die Handbremse zu ziehen.
- Verdiene mehr! An allen Schrauben und Muttern gedreht, aber die Aussichten sind noch immer negativ? Dann musst du dir überlegen, wie du mehr verdienen kannst. Gezielte Werbemaßnahmen, Networking, Erweiterung der Produkte oder sich einfach eingestehen, dass man mit seiner Selbstständigkeit gescheitert ist und einen Job suchen. Eine Veränderung muss her und man sollte für alles offen sein.
5. Bleib am Ball
Einmal ein Budgetplan erstellt ist die größte Arbeit getan. Jetzt heißt es dran bleiben und die Ausgaben und Einnahmen fortlaufend tracken. Praktische Apps wie Next oder Meine Finanzen können dir dabei helfen.
Es wird zwar einige Monate dauern bis man sich umgestellt hat, aber sind die Schritte erstmal in den Alltag eingebaut, wirst du bald feststellen, wie schnell sich dein finanzielles Bewusstsein ändern wird.
lorinda@thegoodwork.at
Redakteur, Wedding Planner und Food Lover